Buchtipp des Monats
Mai 2022

Ioana Pârvulescu
Wo die Hunde in drei Sprachen bellen
Roman
Das Tor ist der Mund, die Fenster sind die Augen – in der Vorstellung der kleinen Ana bekommt das Haus in der einstmaligen Johannisgasse im siebenbürgischen Kronstadt ein Gesicht, hat Gedanken und Gefühle. Zwei Erdbeben, zwei Weltkriege und einen Bombenangriff hat es heldenhaft überlebt und das Verschwinden seiner „Geschwister“ vis-à-vis auf Kosten eines Plattenbauhotels. Von den Bewohnern dieses Hauses über mehrere Generationen und mit mehreren Nationalitäten erzählt die gebürtige Kronstädterin Ioana Pȃrvulescu in ihrem ersten auf Deutsch veröffentlichtem Roman, dem es spielerisch gelingt, eine freudlose Zeit in einem permanenten Glanz erscheinen zu lassen.
Pressestimmen
Beiläufig und mit bezaubernder Leichtigkeit erzählt hier eine rumänische Autorin von der Geschichte und der Vergänglichkeit des multikulturellen Lebens in einer Stadt, die einst ein Zentrum siebenbürgisch-sächsischen Lebens war. Ein wunderbarer Roman ist Pârvulescu da gelungen, durch den man gehen kann wie durch ein literarisches Stadtmuseum.
Mirko Schwanitz, BR Diwan
Mit Witz und Intelligenz, sinnlicher Prägnanz und vor allem mit Wärme konterkariert Pârvulescu poetische Kindheitserinnerungen der sechziger Jahre auf versteckt sarkastische Weise mit der historischen Wirklichkeit des Kommunismus.
Jan Koneffke, Neue Zürcher Zeitung
Von Seite zu Seite empfindet man mehr Vergnügen beim Lesen dieses Buches, wachsen einem die Menschen, von denen es erzählt, enger ans Herz. Man möchte mit ihnen wohnen in diesem großen, alten Haus im siebenbürgischen Brasov (Kronstadt).
Jutta Czeguhn, Süddeutsche Zeitung
Auch die Wörter selbst rutschten in Kronstadt von einer Sprache in die andere, mit hoher Geschwindigkeit und Grazie, als trügen sie Schlittschuhe…
Doris Roth, Siebenbürgische Zeitung
Eckdaten
Ioana Pârvulescu: Wo die Hunde in drei Sprachen bellen: Roman. Aus dem Rumänischen von Georg Aescht. - München: Hanser Literaturverlage, 2021. – 360 Seiten. – ISBN 9783552072282
Quelle : Hanser Literaturverlage