„Knast im Kopf“
Eine Kafka-Konfrontation
Fünf Texte von Franz Kafka hatten die Schülerinnen des Literatur und Theater-Kurses des Hölderlin-Gymnasiums und Karls-Gymnasiums in Stuttgart ausgesucht und in einer Collage mit einander verknüpft: „Die Brücke“, „Der Nachbar“, „Die Verwandlung“, „Großer Lärm“ und „Vor dem Gesetz“. Die Konflikte, denen sich das Individuum in der Gesellschaft ausgesetzt fühlt, psychische Erschöpfung, die bis zur Wahnvorstellung führt, das Gefühl, ausgeschlossen zu sein, der Wunsch, geliebt zu werden – hier fanden die Jugendlichen konkrete Anknüpfungspunkte bei Franz Kafka.
Kurz vor den Weihnachtsferien begann die intensive Probenarbeit mit Kursleiterin Christina Graßmann und, vermittelt vom HdH BW, dem Theaterpädagogen Manoel Tavares. Arbeiten am Textbuch wechselten sich mit praktischen Übungen ab, in der Stadtbibliothek vor Ort und bei laufendem Besucherbetrieb fanden ein Probenwochenende, die Haupt- und Generalprobe statt.
Der Galeriesaal erwies sich als perfekte Kulisse für die Inszenierung von Kafkas Themen: Die Schauspielerinnen verlieren sich in verwirrenden Räumen, hetzen über Treppen, sprechen ins Nichts. Der Mensch scheint klein und orientierungslos. Keine einfache Aufgabe für die jungen Schauspielerinnen, zumal nicht nur vor geladenem sondern auch vor zufälligem Publikum. Mit Bravour gelöst!
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