Kulturpreise
Donauschwäbischer und Russlanddeutscher Kulturpreis
Das Land Baden-Württemberg vergibt im jährlichen Wechsel den Donauschwäbischen und den Russlanddeutschen Kulturpreis. Beide Preise sind Ausdruck der Patenschaften des Landes über die Volksgruppe der Donauschwaben und über die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.
Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, die sich aus Persönlichkeiten zusammensetzt, die vom Innenministerium, der Künstlergilde e.V. Esslingen und den donauschwäbischen Landsmannschaften beziehungsweise von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland benannt werden.
Der Kulturpreis besteht aus einem mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis und zwei Förderpreisen in Höhe von jeweils 2.500 Euro. Die Förderpreise sind für jüngere Kulturschaffende vorgesehen, die am Anfang ihrer künstlerischen Entwicklung stehen. Anstelle eines Förderpreises kann in begründeten Fällen auch eine Ehrengabe vergeben werden. Eine Verpflichtung, den Kulturpreis zu verleihen, besteht nicht.
Über die Vergabe der Preise entscheidet die Jury unter Ausschluss des Rechtsweges.
Für Bewerberinnen und Bewerber: Informationen zum Datenschutz gem. Artikel 13 DSGVO.
Russlanddeutscher Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg 2024
Das Land Baden-Württemberg verleiht im zweijährigen Turnus für hervorragende Leistungen auf kulturellem Gebiet den Russlanddeutschen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg. Im Jahr 2024 wird dieser Preis für den Bereich
Literatur: Belletristik, Sachbuch, Journalismus und Publizistik
ausgeschrieben.
Der Preis wird in erster Linie an russlanddeutsche Kulturschaffende verliehen, deren Werk das Kulturgut der Russlanddeutschen repräsentiert. Der Preis kann auch Kulturschaffenden verliehen werden, die der deutschen Kultur in Russland verbunden sind und deren Werk entweder die kulturellen Wechselwirkungen zwischen den Russlanddeutschen und ihren Nachbarn in den östlichen Siedlungsgebieten repräsentiert oder der Verständigung zwischen Russlanddeutschen und ihren Nachbarn in den Herkunftsgebieten dient.
Der Kulturpreis besteht aus einem mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis und zwei Förderpreisen in Höhe von jeweils 2.500 Euro. Die Förderpreise werden an Personen verliehen, die am Anfang ihrer künstlerischen Entwicklung stehen. Anstelle eines Förderpreises kann in begründeten Fällen auch eine Ehrengabe vergeben werden. Eine Verpflichtung, den Kulturpreis zu verleihen, besteht nicht. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Jury unter Ausschluss des Rechtsweges.
Es sind sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge Dritter möglich. Zur Bewertung der Bewerbungen bzw. Vorschläge sind aussagekräftige Unterlagen erforderlich (z.B. Begründung der Bewerbung oder des Vorschlags, tabellarischer Lebenslauf, Verzeichnis der Werke, ggf. sachkundige Empfehlungen, Projektbeschreibungen, Hinweise auf Internet- und Social Media-Auftritte usw.).
Bewerbungen und Vorschläge sind zusammen mit den erforderlichen Unterlagen und mit dem Vermerk „Russlanddeutscher Kulturpreis 2024“ bis spätestens 31. Mai 2024 beim
Haus der Heimat
des Landes Baden-Württemberg
Schloßstraße 92
70176 Stuttgart
einzureichen. Die Bewerbungen und Unterlagen sollen bevorzugt auf digitalem Weg über eine Cloud hochgeladen werden. Ein Link zur Cloud wird auf entsprechende Anfrage bei
poststelle@hdh.bwl.de
per E-Mail zur Verfügung gestellt. Erfolgt die Übersendung auf postalischem Weg, werden die Unterlagen in 7-facher Fertigung für die Juroren/Jurorinnen erbeten.
Gern erteilt das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg weitere Auskünfte (Tel. 0711/66951-14).
Pressemitteilung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen vom 13.03.2024
Der Donauschwäbische Kulturpreis wurde verliehen, v.l.n.r: Jury-Vorsitzender Hans Vastag, Stjepan A. Seder, Christina Arnold, Ministerialdirektor Reiner Moser, Dr. Éva Gerner
Juryentscheidung über die Vergabe des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg
Pressemitteilung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg vom 08.08.2023:
Innenminister Thomas Strobl: „Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeichnen sich durch ihr herausragendes Engagement für die Vermittlung der donauschwäbischen Kultur aus“
„Die Preisträgerinnen und Preisträger des Donauschwäbischen Kulturpreises 2023 halten die donauschwäbische Kultur hoch und stehen in besonderem Maße für die Weitergabe ihres kulturellen Erbes ein. Damit fördern sie wechselseitige Toleranz und setzen ein starkes Zeichen für das friedliche Miteinander unterschiedlicher Kulturen. Der Hauptpreis geht in diesem Jahr an die ungarndeutsche Journalistin Dr. Éva Gerner. Den Förderpreis erhält die Ungarndeutsche Krisztina Arnold. Mit der Ehrengabe wird Stjepan A. Seder ausgezeichnet“, sagte der Stv. Ministerpräsident, Innenminister und Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl anlässlich der Bekanntgabe der Juryentscheidung.
Die Preise werden am 17. November 2023 im Konferenzsaal des Innenministeriums in Stuttgart verliehen.
Der Hauptpreis geht an die ungarndeutsche Journalistin Dr. Éva Gerner. Sie gehört zu den bekanntesten und angesehensten Journalistinnen ihrer Volksgruppe in Ungarn. Ihr Themenspektrum umfasst unter anderem die Bewahrung und Neubelebung der Volkskultur, die Minderheitenpolitik, die Ungarndeutschen und Europa sowie die Kinder- und Jugendarbeit. In Rundfunk und Fernsehen vermittelt sie ein authentisches Bild der deutschen Volksgruppe in Ungarn und spricht dabei eine breite Öffentlichkeit an – auch über die Grenzen Ungarns hinaus. Dr. Éva Gerner kann mit Fug und Recht als „Protagonistin der Ungarndeutschen“ bezeichnet werden.
Den Förderpreis erhält die Ungarndeutsche Krisztina Arnold. Sie beeindruckt durch die Vielfalt ihrer Aktivitäten: Krisztina Arnold ist journalistisch in Printmedien, Rundfunk und Fernsehen tätig, verfasst Kurzgeschichten und Gedichte (zum Teil in Mundart) und widmet sich dem Musizieren und Singen ungarndeutscher Volksmusik. Sie ist Gründungsmitglied des „Funkforums“, eines Zusammenschlusses von Redakteuren deutschsprachiger Medien in Ungarn, Rumänien, Serbien und Kroatien, sowie Mitglied im Verband der ungarndeutschen Autoren und Künstler. Auch in Zukunft will Krisztina Arnold vor allem Kinder und junge Menschen für die ungarndeutsche Kultur begeistern.
Mit der Ehrengabe wird Stjepan A. Seder ausgezeichnet. Seit Anfang der 1980er Jahre engagiert er sich für den Erhalt und die Pflege des deutschen Kulturguts im heutigen Serbien. Zur Kultur und Geschichte der Donauschwaben veröffentlichte Stjepan A. Seder eine ganze Reihe von Schriften, Büchern und Filmen, initiierte die Gründung der zweisprachigen Zeitschrift „Fenster“ und organisierte zahlreiche Veranstaltungen wie Ausstellungen, Vorlesungen, Podiumsgespräche, Workshops, Theateraufführungen und Konzerte. Im „Heimathaus“ in Sremska Mitrovica gestaltete er als Kurator eine Dauerausstellung. Bis heute ist Seder in der Kulturvermittlung aktiv.
Kulturschaffende und Kulturvermittelnde mit Bezug zur donauschwäbischen Kultur werden alle zwei Jahre mit dem Donauschwäbischen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde der Preis für den Bereich Kulturvermittlung (Literatur – Musik – Darstellende Kunst – Bildende Kunst – Medien) ausgeschrieben. Der Hauptpreis ist mit 5.000 Euro dotiert, der Förderpreis und die Ehrengabe mit jeweils 2.500 Euro. Die donauschwäbischen Landsmannschaften sind in der Jury vertreten.
Pressemitteilung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg vom 08.08.2023