"Meine Gedichte sind meine Vita"
… Paul Celan lässt sein Werk für sich sprechen.
Luise Wunderlich erarbeitete mit Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst eine szenische Lesung von Lyrik aus seiner Gedichtsammlung "Sprachgitter". Im Mai 2020 sollte sie ursprünglich vor Publikum gezeigt werden. Im Frühjahr 2021 wurde sie schließlich für den Youtube-Kanal des HdH BW aufgezeichnet. Vorher produzierten die Studierenden "aus der Werkstatt" Kostproben, wie es technisch unter den Bedingungen ohne Hochschul-Tonstudio im Frühsommer 2020 möglich war:
Ildikó Fillies liest: "Sprachgitter" (mp4)
- online bis 30.04.2021 -
Berenike Beckhaus liest: "Weiß und Leicht" (mp4)
- online bis 30.04.2021 -
Aurelia Orel liest: "Tenebrae" (mp4)
- online bis 30.04.2021 -
Paul Celans Sprachgitter
Im Jahr 1957 schickt der Verleger Günther Neske eine Postkarte an Paul Celan. Vom Bild des Sprechgitters des Klosters Pfullingen lässt sich Celan zu seinem Gedicht „Sprachgitter“ inspirieren. Wie die Nonnen im Mittelalter nur durch ein Gitter Kontakt zur Außenwelt aufnehmen konnten, so nimmt Paul Celan über sein Gedicht und den gleichnamigen Gedichtband Kontakt auf. Kommunikation wird gehindert, blockiert, vernebelt, scheint nah am Verstummen und wird gerade dadurch erst möglich.
Unter der Leitung von Luise Wunderlich nähern sich Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst im Sprechen und in Celan-Vertonungen, in Improvisation und Darstellung einigen der Gedichte aus „Sprachgitter“.