Eröffnung der Ausstellung „Wolfskinder – Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“

Die Wanderausstellung „Wolfskinder – Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen“ dokumentiert in nie zuvor gezeigten Bildern und Textzeugnissen den Weg der Wolfskinder bis heute. Die Ausstellung basiert auf einem Oral-History-Projekt der Fotografin Claudia Heinermann und der Journalistin Sonya Winterberg. Für diese eindrucksvolle Dokumentation reisten sie über mehrere Jahre nach Litauen, um dort lebende Wolfskinder zu besuchen. Mit ihnen sprachen sie über die Erlebnisse der Kindheit, die Flucht und das Leben hinter dem „Eisernen Vorhang“ – ohne Wurzeln und voller Sehnsucht nach Familie und Verwandten. Ihre bewegenden Schicksale werden so dem Vergessen entrissen und öffnen sich zu einem vielschichtigen Panorama der Zeitgeschichte.
Programm zur Online-Eröffnung am 6. Mai 2021, 18:00 Uhr:
Begrüßung durch Dr. Christine Absmeier, Leiterin des HdH BW - Aufzeichnung auf Youtube
Auf den Spuren der „Wolfskinder“ – Gespräch mit den Kuratorinnen - Aufzeichnung auf Youtube
Die Kuratorinnen Sonya Winterberg und Claudia Heinermann geben Einblicke in die Entstehung der Ausstellung und berichten davon, wie sie bei zahlreichen Reisen nach Litauen ein Vertrauensverhältnis zu den inzwischen hochbetagten Wolfskindern aufbauen konnten. Die Fragen stellt Rainer Bobon, stellvertretender Leiter des HdH BW.
Sonya Winterberg (Kanada) ist Journalistin und Autorin. Sie kuratiert Ausstellungen zu zeitgeschichtlichen Themen und schrieb mehrere Bücher über Kindheit in und nach Kriegen, unter anderem "Wir sind die Wolfskinder. Verlassen in Ostpreußen" (Piper, München 2012).
Claudia Heinermann (Niederlande) ist Fotografin. Ihr Arbeitsschwerpunkt sind Langzeitdokumentationen zu zeitgeschichtlichen Themen wie dem Bosnienkrieg und dem Völkermord in Ruanda. Ein Projekt über die Überlebenden sowjetischer Deportationen führte sie im Anschluss an die „Wolfskinder“ nach Sibirien und erneut in die baltischen Staaten.