„In den Lüften liegt man nicht eng - Anmerkungen zur unauflöslichen Tragik des Dichters Paul Celan"
Auf Youtube: Biografischer Essay von Horst Samson
Paul Celan gilt mit seiner Todesfuge als schriftstellerischer Repräsentant der Shoah. Doch seine literarische Bedeutung geht weit darüber hinaus. Sein Werk ist geprägt von der Reflexion über die Macht und die Möglichkeiten von Sprache und Poesie, auch bei der Verarbeitung von persönlicher Tragik und leidvollen Grenzerfahrungen.
Horst Samson, Lyriker, Journalist, Banater Schwabe, Emigrant und langjähriger Generalsekretär des Internationalen Exil-P.E.N, hat einen eigenen, subjektiven Blick auf Paul Celan: „Was mich neben der poetologischen Kraft und Macht seiner Sprache am stärksten beeindruckt, das ist sein mitunter verzweifeltes Ringen, die Grenzen des Sagbaren peu à peu zu verschieben, hinaus zu dehnen ins Universale, und neue Räume des Ausdrucks schreibend abzustecken.“
Paul Celan ist es gelungen, sich dem Unsagbaren realiter zu nähern, dem zuweilen Unbegreiflichen durch sprachliche Verdichtung und Reduktion eine einzigartige ästhetische Form zu geben. Gegen das Verdikt Ludwig Wittgensteins, dessen „Tractatus logico-philosophicus“ mit dem Axiom endet: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“, lehnte er sich aber bis zuletzt auf. In seinem biografischen Essay folgt Horst Samson diesen Gedanken.
Im Rahmen der Ausstellung Paul Celan - Meine Gedichte sind meine Vita
Foto Horst Samson: Copyright Kurt W. Sänger
Zur Aufzeichnung des Vortrags auf Youtube.