„Wolfskinder – Glücksmomente“
Im März 1991 reiste der Bundestagsabgeordnete Wolfgang von Stetten nach Litauen - als Tourist, mit Neckermann. Unkonventionelle Wege führten schneller ans Ziel als das offizielle Vorgehen. Damit begann ein Engagement, das den Adligen aus Hohenlohe mittlerweile seit Jahrzehnten umtreibt.
Markus Nowak, von Stettens Gesprächspartner im HdH BW, fragte nach seiner Motivation. „Das war eine Aufgabe, die auf mich zukam“, seine Antwort. Vielleicht war es also ein Zufall, der dazu führte, dass sich auf von Stettens Initiative hin zuerst ein Freundeskreis, dann eine formelle parlamentarische Gruppe gründete, die sich in Deutschland für die litauischen Interessen stark machte. So kam auch der Kontakt zum Verein „Edelweiß“ zustande, in dem sich die erst später so genannten „Wolfskinder“ organisiert hatten. Im Litauen der 1990er-Jahre lebten sie in bitterer Armut, und von Stettens erste Arbeit bestand im Spendensammeln. Später kamen der Einsatz für die Anerkennung der „Wolfskinder“ durch den deutschen Staat, der Kampf gegen „Betonjuristen“ hinzu.
Prof. Dr. Wolfgang von Stetten erzählte im HdH BW Anekdoten aus seiner Arbeit, die er zum Großteil auch ehrenamtlich leistete. Er gewährte kleine Inneneinsichten in den Politikbetrieb nach dem Fall der Mauer und las aus seinem im Molino Verlag erschienen Buch.
Veranstaltungs-Info
Buchvorstellung mit Prof. Dr. Wolfgang von Stetten
Als Litauen in den Jahren 1990/1991 seine Unabhängigkeit zurückerlangte, bot sich den nun erwachsenen „Wolfskindern“ erstmals die Möglichkeit, sich zu organisieren und auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. In Deutschland fanden sie mit Wolfgang von Stetten einen entschlossenen Fürsprecher. Der promovierte Jurist und langjährige Bundestagsabgeordnete war Vorsitzender der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe, setzte sich über Jahrzehnte für die rechtliche Anerkennung und materielle Entschädigung der „Wolfskinder“ durch den deutschen Staat ein und sammelte selbst Spenden. Bis heute engagiert er sich, nennt „gesellschaftliche Verantwortung“ und „historisches Bewusstsein“ als seine Antriebsfedern. In seinem im Sommer im Molino Verlag erschienen Buch erzählt er von politischen Winkelzügen und von seinem bis ins Private reichende Engagement. Im HdH BW unterhält er sich darüber mit Markus Nowak, Historiker, Rundfunkjournalist und Osteuropa-Experte.
Rahmenprogramm zur Ausstellung „Wolfskinder - Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen"
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Voraussetzung für die Teilnahme an der Veranstaltung ist die Kontaktdatenerhebung. Diese dient der Nachverfolgung von Infektionsketten. Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist von vier Wochen werden die Daten vernichtet.
Wegen des begrenzten Platzkontingents bei den Veranstaltungen bitten wir um Anmeldung. Sie kann telefonisch oder per Mail erfolgen (Tel. 0711 669510 oder per E-Mail an poststelle@hdh.bwl.de). Bitte geben Sie Vor- und Nachname, Anschrift und Telefonnummer (soweit vorhanden) aller von Ihnen angemeldeter Personen an. Plätze bleiben bis 10 Minuten vor Veranstaltungsbeginn reserviert und werden dann freigegeben.
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Der Eintritt ist kostenfrei.
Die Veranstaltungsräume sind nicht barrierefrei.
Ausstellung und Bibliothek sind bis 17:45 Uhr geöffnet.