Rachel Dror erzählt
HdH BW
„Sie war so ehrlich. Mich hat verwundert, dass sie trotz allem nach Deutschland gekommen ist und keine Schuldzuweisungen macht“, so Janas Eindruck, nachdem sie die Lebensgeschichte von Rachel Dror gehört hatte.
Eigentlich sollte sich der Seminarkurs am 20. November 2020 Tafeln der 2018 im Haus der Heimat gezeigten Ausstellung zur jüdischen Migration aus dem östlichen Europa nach Palästina anschauen, und Rachel Dror wollte persönlich vorbeikommen, um sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seminarkurses zu unterhalten, wie sie es schon an vielen Schulen getan hat. Die Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf die Verbreitung von Covid-19, erforderten allerdings eine kreative Ersatzlösung.
Die Lebenswege der jüdischen Palästina-Auswanderer wurden also digitalisiert und als pdfs in Moodle hochgeladen, dann gemeinsam besprochen. Statt der leibhaftigen Zeitzeugin hörten die Schülerinnen und Schüler eine CD mit dem Titel „Rachel Dror erzählt aus ihrem Leben: ‚Wir waren froh, aus der Hölle rauszukommen. In Palästina waren wir freie Menschen‘“, aus dem Jahr 2013. In zehn Kapiteln spricht sie von ihrer Kindheit in Königsberg, den Veränderungen unter dem Nationalsozialismus, ihrer Zeit in Palästina und Israel, der Rückkehr nach Deutschland und ihrem Leben bis vor wenigen Jahren.
Aufmerksam verfolgten die Schülerinnen und Schüler die einzelnen Lebensstationen und zeigten sich tief beeindruckt von der Positivität, die Rachel Dror vermittelt, trotz der ihr widerfahrenen harten Schicksalsschläge. Ihre Fragen, die sie der Zeitzeugin gerne selbst gestellt hätten, fassten die Jugendlichen in einem Brief zusammen. Noch gab es keine Gelegenheit, ihr den Brief zu überreichen, wir dürfen also auf ihre Antworten gespannt sein.
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