Seminarkurs
Deutsch-russische Beziehungen in Geschichte und Gegenwart
Zum zweiten Mal in Folge kooperiert das HdH BW mit der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule im Stuttgarter Osten. Martin Gansen bietet dort den Seminarkurs „Deutsch-russische Beziehungen in Geschichte und Gegenwart“ an, es sind mehrere Termine im Schuljahr 2018/19 geplant. Sechzehn Zwölftklässlerinnen und -klässler nehmen daran teil. Abschließende Aufgabenstellung des Seminarkurses ist die Anfertigung einer Dokumentation auf Basis von Zeitzeugengesprächen und Experteninterviews.
Podiumsdiskussion Spannungsfeld Europa - Russland
10. Oktober 2018
Den Auftakt der außerschulischen Zusammenarbeit mit den HdH BW bildete der Besuch der Podiumsdiskussion Spannungsfeld Europa – Russland. Er bot den Schülerinnen und Schülern einen Einstieg in das Thema. Mit Aufgabenblatt und Arbeitsauftrag versehen, machten sie sich zu den drei Fragestellungen "Interessenskonflikte/Probleme", "Ursachen der Konflikte" und "Lösungsansätze" Notizen. Während der Diskussion mit dem Publikum klärten sie mit ihren Fragen die noch offenen Punkte.
Filmvorführung „Poka heißt Tschüss auf Russisch" mit der Regisseurin Anna Hoffmann
23. November 2018
Wer die deutsch-russischen Beziehungen beleuchtet, kommt nicht umhin, sich auch mit der Geschichte der Deutschen aus Russland zu beschäftigen. Als Zugang zu dieser speziellen Fragestellung wurde das Medium Film gewählt. Das HdH BW lud die Regisseurin Anna Hoffmann ein. Sie ist selbst Aussiedlerin aus Kasachstan und hat in ihrem Film Poka heißt Tschüss auf Russisch auch Autobiografisches verarbeitet. Die Handlung beginnt im Sommer 1989 in Kasachstan und verfolgt die Aussiedlung einer Familie nach Deutschland in die schwäbische Provinz.
Im Anschluss an den Film stand Anna Hoffmann bei der Diskussion Rede und Antwort. Danach nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit und organisierten einen wichtigen Schritt für die Erstellung ihrer Dokumentation: Anna Hoffmann fand sich dazu bereit, zwei Jugendlichen für das Experteninterview zur Verfügung zu stehen, das als Basis des Textes gefordert ist.
Einführung in die Bibliothek und die Recherchearbeit
7. Dezember 2018
Die ersten Recherchen werden heutzutage über das Internet gemacht. Für erste Informationen wird meistens Wikipedia herangezogen. Doch wie erhalte ich Informationen außerhalb des Internets, die ich für eine Facharbeit brauche? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, besuchten die sechzehn Schülerinnen und Schüler die Fachbibliothek des HdH BW. Dort führte Diplom-Bibliothekarin Renate Deutschländer in die Literaturrecherche ein. Anhand von konkreten Aufgaben lernten die Seminarkursteilnehmer, wie man nach geeignetem Material sucht, wie man Bücher in der Freihandvergabe findet und wie man diese quellenkritisch betrachtet. Für die weitere Arbeit an ihrer Dokumentation fanden die Zwölftklässlerinnen und -klässler hilfreiches Material.
Zeitzeugengespräche
15. Februar 2019
In der abschließenden Feedback-Runde waren sich alle einig: Die Gespräche mit den Zeitzeuginnen haben das Thema „Deutsch-Russische Beziehungen“ um eine weitere, wichtige Perspektive erweitert. Die Teilnehmer-/innen des Seminarkurses hatten Fragen vorbereitet, die sie Elisabeth Reimer, Lilli Ruckgaber, Ruth Klötzel und Marina Müller stellen wollten. Die vier Russlanddeutschen waren in den 1990er-Jahren mit ihren Familien als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen. Warum hatten sie Russland verlassen? Wie erlebten sie die Ankunft, was fiel schwer, was war einfach – wie war das mit der Sprache? Auch: Wie schauen sie heute auf Russland, wie leben ihre Kinder mit dieser Familiengeschichte? Die vier Interview-Gruppen machten die Erfahrung, dass die vorbereitete Fragenfolge im Laufe des Gesprächs aufgegeben werden musste, Flexibilität in der Gesprächsführung gefordert war. „Das liegt an der offenen Form: Ihr hattet kein definiertes Ziel, das ihr ansteuern wolltet“, analysierte Martin Gansen. Die Expertengespräche, die der Seminarkurs noch führen wird, werden andere Interviewtechniken fordern.
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