Preisträgerfahrt nach Bulgarien vom 14. bis 20. Juli 2017
Das länderübergreifende Thema des Schülerwettbewerbs 2016/2017 „Heimat – Baden-Württemberg und das östliche Europa“ führte die 22 Hauptpreisträgerinnen und Hauptpreisträger auf Studienfahrt nach Bulgarien. Für alle Reisenden war es der erste Besuch in diesem Land und für viele war es bis dato ein weißer Fleck auf der Landkarte. Auf der Rundreise von Sofia bis nach Varna am Schwarzen Meer gab es viele landschaftliche, kulturelle und kulinarische Eindrücke, die diesen weißen Fleck zu einem „bunten Gebilde“ werden ließen.
Tag 1, Anreise: Im Anschluss an die Preisverleihung im HdH BW ging es Richtung Flughafen. Mit Umstieg in Wien landeten gegen Mitternacht die 22 baden-württembergischen Jugendlichen in Sofia. Nach langem Warten an der Passkontrolle wurden die Preisträger von Ivo, dem bulgarischen Reisebegleiter, begrüßt und mit dem Bus ins Hotel gebracht.
Tag 2, Sofia und Kirche von Bojana: Noch etwas müde von der späten Anreise machte sich die Reisegruppe nach dem Frühstück auf, Bulgariens Hauptstadt zu erkundigen. Nach einer ausführlichen Stadtführung und Zeit zur freien Erkundung führte der zweite Programmpunkt des Tages an den Fuß des Vitosha-Gebirges. Dort befindet sich die Kirche von Bojana, UNESCO-Weltkulturerbe und eines der bemerkenswertesten, besterhaltenen Denkmäler der bulgarischen mittelalterlichen Kunstmalerei aus dem 13. Jahrhundert.
Tag 3, Plovdiv und Batschkowo-Kloster: Plovidv erwartete die Jugendlichen, ungewöhnlich für die Region im Sommer, mit Regen und Kälte. Doch beeindruckt von seiner wunderschönen Altstadt und den ehrwürdigen Bürgerhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, trotze die Gruppe dem Wetter. Bei der anschließenden Besichtigung des Ethnografischen Museums konnte die Gruppe sich trocknen und aufwärmen und bekam gleichzeitig einen Eindruck von Bulgariens Kultur und Handwerk vermittelt. Leider immer noch im Regen ging es weiter zum Batschkowo-Kloster, malerisch gelegen in den Hügeln des Rhodopen-Gebirges und eines der am meisten besuchten Klöster in Bulgarien. Hungrig von der Gebirgsluft, ging es am Abend in ein landestypisches Restaurant in Plovidvs Altstadt zum Abendessen.
Tag 4, Kazanlak und Veliko Tarnovo: Die Reise führte die Gruppe an Tag vier ins „Tal der Rosen“ nach Kazanlak. Dort verkosteten die Schülerinnen und Schüler regional produzierte Rosenmarmelade und -likör. Direkt im Anschluss an die Besichtigung des Ethnografischen Komplexes und einem stärkenden Mittagessen, erneut in einem landestypischen Restaurant, deckten sich die Jugendlichen mit allerhand Rosenprodukten für die Daheimgebliebenen ein. Ein weiterer Punkt an diesem Tag war die Besichtigung des thrakischen Königsgrabmals aus dem 4. Jh. v. Chr., das in Wandmalereien Szenen aus dem Alltag und Leben der Thraker äußerst realistisch darstellt. Weiter ging die Reise über einen 1200 m hohen Pass des Balkan-Gebirges nach Veliko Tarnovo, Bulgariens Hauptstadt während des Zweiten Bulgarischen Reiches (1187-1393). Dort wartete auf die Meisten der Höhepunkt des Tages: das Licht- und Tonspektakel auf dem Carevec-Hügel. Die Festung der Stadt „erzählte“ durch Illumination und Musik die Geschichte Bulgariens nach – ein beeindruckendes Erlebnis.
Tag 5, Veliko Tarnovo: Am Morgen erkundete die Gruppe die Festung, die abends zuvor noch in den wunderbarsten Farben beleuchtet wurde, selbst. Von der Festung aus hatte man einen beeindruckenden Blick über das landschaftlich schön gelegene Veliko Tarnovo an den Steilufern des Jantra-Flusses. Die anschließende Besichtigung der „Straße der Handwerker“ nutzen die Preisträgerinnen und Preisträger für ausführliches Souvenir-Shopping landestypischer Produkte.
Weiter ging die Fahrt zum Endziel der Reise: Varna. Doch es sollte der Gruppe nicht zu leicht gemacht werden, das Ziel zu erreichen. Knapp 70 km vor Varna hatte der Bus eine Panne. Jegliche Versuche des Busfahrers, den Bus wieder auf Vordermann zu bringen, scheiterten. Da Sicherheit vorgeht, musste ein neuer Bus angefordert werden. Die Wartezeit von drei Stunden überbrückte die Gruppe mit interessanten Gesprächen, Spaziergängen, Eisessen, Frisbee- und Indiacaspielen. Mit großer Verspätung in Varna eingetroffen, ließen es sich die Jugendlichen nicht nehmen, trotz Dunkelheit einen ersten Blick auf das Schwarze Meer zu werfen.
Tag 6, Varna: Obwohl die bulgarischen Schülerinnen und Schüler schon mitten in den Sommerferien waren, fanden sich 12 bereit für eine Schülerbegegnung mit den baden-württembergischen Schülerinnen und Schülern. Morgens um 9 Uhr holten sie zusammen mit ihrer Deutschlehrerin, die deutschen Jugendlichen vom Hotel ab, um ihnen Varna und vor allem deren Schule zu zeigen. Die deutschen Jugendlichen stellten viele Fragen zum Schulwesen in Bulgarien und waren besonders daran interessiert, welche Strafen bulgarische Schüler zu erwarten haben, wenn sie keine Hausaufgaben machen oder zu spät kommen. Nach der sehr ausführlichen Schulbesichtigung und einer spontanen bulgarischen Tanzeinlage im Tanzsaal der Schule hatten die Jugendlichen aus beiden Ländern Zeit, sich besser kennenzulernen und den Nachmittag gemeinsam zu verbringen. Die einen spielten zusammen Volleyball, die anderen besuchten das Aquarium oder verbrachten Zeit am Strand. Zum Abschluss der Reise gab es ein letztes landestypisches Abendessen in einem Restaurant, wo sich auf dem Weg dorthin noch einige spontan dazu entschieden, am Abend die Oper „Carmen“ zu besuchen.
Tag 7, Rückreise: Der siebte und letzte Tag stand ganz im Zeichen der Rückreise. Nach dem Kofferpacken konnten letzte Souvenir-Käufe oder Strandbesuche erledigt werden. Danach hieß es aufbrechen zum Flughafen. Mit einer halben Stunde Verspätung in Varna und einem sehr hektischen Umstieg in Wien landeten am späten Nachmittag alle 22 Preisträgerinnen und Preisträger wieder wohlbehalten in Stuttgart.